Hert dra zuächä

Autorinnen und Autoren: Dominik Brun, Romano Cuonz, Christoph Fellmann, Roland Infanger, Barbara Studer, Annette Windlin
Regie: Ursula Hildebrand
Dramaturgie: Wolfram Schneider-Lastin
Musik: Judith Estermann
Licht: Martin Brun
Bühne/Kostüme: Anna-Maria Glaudemans Andreina

Ort: Theater Sarnen im Hotel Paxmontana in Flüeli-Ranft

Première: 24. April 2009

Pressetext

Hert dra zuächä
Ein Stück über Gäste und andere Heilige
Geschrieben von sechs Autorinnen und Autoren

Die Theatergesellschaft Sarnen hat in den letzten Jahren immer wieder durch besondere Produktionen auf sich aufmerksam gemacht. Ein Jahr vor ihrem 50-jährigen Bestehen macht die Theatergesellschaft nun sich und ihrem Publikum in diesem Frühjahr ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk in Form der Uraufführung eines Stückes, das sowohl hinsichtlich seiner Entstehung wie seiner Thematik als einzigartig bezeichnet werden darf.

Sechs Schweizer Autorinnen und Autoren (Dominik Brun, Romano Cuonz, Christoph Fellmann, Roland Infanger, Barbara Studer und Annette Windlin) schrieben nach Vorgaben der Regisseurin Ursula Hildebrand und ihres Dramaturgen Wolfram Schneider-Lastin jeweils abgeschlossene Szenen, in denen Obwaldner Geschichte und Geschichten im Zentrum stehen, die in ihrer Aussage und Gültigkeit aber über diesen Ort hinausweisen.

Ursula Hildebrand hat die so entstandenen Szenen kunstvoll miteinander verwoben und zu einem Ganzen geformt. Das Ergebnis, das Stück „Hert dra zuächä“, kann ab 24. April im Saal des Jugendstilhotels Paxmontana in Flüeli-Ranft OW miterlebt werden. Der Speisesaal des geschichtsträchtigen Kur- und Pilgerhotels ist aber nicht nur Aufführungsort, sondern auch der Mittelpunkt und Umschlagplatz des Geschehens, in dem die Stränge aller erzählten Geschichten zusammenlaufen.

Hier treffen wie in jedem Hotel Gäste und Besucher unterschiedlichster Couleur und Herkunft aufeinander, die neben ihrem Gepäck auch ihre Geschichten mit sich tragen. Die einzelnen Geschichten treffen auf die Geschichten der anderen Gäste, aber auch die des Personals, laufen für kurze Momente parallel, kreuzen und überlagern sich, um sich dann wieder voneinander zu entfernen. Aus diesen Momentaufnahmen eines ewigen Kommen und Gehen ergibt sich ein Bild des Lebens mit all seinen Licht- und Schattenseiten, seinen Sehnsüchten, Erwartungen, Enttäuschungen und raren Momenten des Glücks.

Den Rahmen und die Grundfarben zu diesem Bild liefert aber das Hotel selbst, diese steingewordene Historie, vor allem aber die das Haus umfangende gewaltige Obwaldner Landschaft mit ihren eigenen Geschichten und Legenden von Menschen und Heiligen. Kein Gast kann sich diesem Ort, seiner Faszination und Tradition, entziehen, selbst wenn er es versuchte, wie etwa die Bankerin Iris, die zuerst völlig uninteressiert ein Zimmer bezieht, bis ihr ein unscheinbarer Koffer die Mythen und Geheimnisse dieser besonderen Welt offenbart. Vielleicht spielen dieser Ort, diese Welt, und die darin eingeschriebene Zeit die eigentlichen Hauptrollen im Stück.

Mit ihrer innovativen Produktion will die Theatergesellschaft Sarnen an die so überaus erfolgreiche Produktion „Lieben und Beten“ aus dem Jahr 2004 anknüpfen, wo Obwaldner (Frauen-)Geschichte erstmals in Worte gefasst und von Ursula Hildebrand zu beeindruckender Aufführung gebracht wurde.

Musikalisch wird das Ganze ergänzt von einem vierköpfigen A-cappella-Chor unter der Leitung von Judith Estermann, verantwortlich für Bühne und Kostüme zeichnet Anna Maria Glaudemans Andreina, die Lichtgestaltung liegt in den Händen von Martin Brun.