Todesvariationen

Autor: Jon Fosse
Regie: Ursula Hildebrand

Die ältere Frau: Franziska Bachmann Pfister
Der ältere Mann: Wolfram Schneider-Lastin
Die junge Frau: Rita Zimmerli
Der junge Mann: Marco Sieber
Die Tochter: Carmen Keiser
Der Freund: Christoph Fellmann

Bühne: Marcel Glanzmann
Kostüme: Bernhard Duss
Maske: Dorothea Stich
Licht: Martin Brun

Ort: Theater aeternam im Kulturzentrum Südpol Luzern

Première: 17. April 2010 (Vorstellungen bis 16. Mai, siehe www.aeternam.ch)

Flyer (PDF)

Kritiken:
Neue Luzerner Zeitung vom 21.4.2010 (PDF):

Eindrücklich …. beklemmendes Kammerspiel mit starken Schauspieler-Leistungen …

Kulturmagazin/KultUrteil vom 19.4.2010 (PDF):

umwerfend … das Spiel dieser im November 2009 mit dem Anerkennungspreis der Stadt Luzern ausgezeichneten … Truppe. Diese Intensität, diese Sprache!

Ein Internetkommentar zu dieser Kritik: … sehr tolle, sorgfältige, durchdachte, musikalische, und ja: liebevolle Inszenierung voller eindrücklicher Bilder … das schöne, sparsame, genaue und feine Spiel des Ensembles. Angesichts des in seiner Repetitivität gewiss überaus schwierigen Textes und der wohl haargenau durchkomponierten Choreographie eine solche Leichtigkeit und Eleganz an den Tag zu legen: Chapeau, chapeau, chapeau.

Zum Stück:

Ein Paar, das längst kein Paar mehr ist, trifft sich noch einmal, weil die gemeinsame Tochter sich im Hafen ertränkt hat. Man will sich nicht sehen, kann sich nicht trösten, und ist doch durch den Schicksalsschlag miteinander konfrontiert. Dieses Paar schickt der Norweger Jon Fosse in eine Begegnung mit der Vergangenheit. Man sieht sich selbst noch einmal zu, wie in einem Traum: Die junge Frau ist schwanger, der junge Mann hat eine Wohnung gefunden, das Kind kommt auf die Welt, die Eltern trennen sich, das Kind wird erwachsen, stirbt selbst.

Ein Jahr nach «Der Gott des Gemetzels» zeigt die Luzerner Theatergruppe Aeternam erneut eines der grössten und erfolgreichsten Stücke der letzten Jahre. Die «Todesvariationen» erzählen davon, wie Menschen sterben (selbst wenn sie noch leben). Aber auch davon, wie sie leben (wenn sie schon sterben). Und immer wieder, wie sie lieben in so einem langen Leben und Sterben. «Ich zeige lediglich die eine wie die andere Art zu leben», hat Fosse gesagt, «ohne ein Urteil zu fällen. Ich habe keine moralischen oder politischen Botschaften. Ich hoffe, dass es in meinen Stücken eine Art Aussöhnung gibt und die Figuren ihren Frieden finden. Das ist meine Botschaft.»

Wer Fosse kennt, weiss, dass das vermeintlich Schwere bei ihm ganz leicht, oder vielleicht besser: friedlich werden kann. Es ist seine durchlässige Sprache, die dem Stück etwas Schwebendes und Filigranes gibt, etwas, das einen beim Zuhören und Zusehen auch berückt und beglückt. «Mein Schreiben ist genau und streng», sagt er, «was die Form betrifft, aber offen, was die Interpretation angeht. Ich betrachte mich als eine Art Songwriter. Ich schreibe die Melodie, in welchem Arrangement sie auf der Bühne gespielt wird, ist eine andere Sache.»

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Probenfoto